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Chronik der Sängervereinigung Germania-Frohsinn 1871/1903 e.V.

In der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Sängervereinigung Germania-Frohsinn war 1971 zu lesen:
"Der Lebenslauf eines Hundertjährigen ist ein steter Wechsel zwischen Höhen und Tiefen, Jahre ruhigen Gleichmaßes folgen auf Sturm- und Drangperioden, Siege und Niederlagen lösen einander ab." (Otto Mau)
Frohsinn Gründungsmitglieder im Jahre 1953
Gründungsmitglieder im Jahre 1953
hintere Reihe v. l.:Philipp Köhler, Georg Fenchel, Philipp Fenn, Philipp Knecht, Georg Martin Steinheimer, Philipp Wurm, Heinrich Haller, Philipp Schmidt, Heinrich Altmannsberger
vordere Reihe v. l.:Philipp Lehr, Philipp Casimir Eckert, Nikolaus Keim, Philipp Wagner, Georg Chr. Berz, Philipp Schickedanz, Ludwig Schmidt, Georg Chr. Eckert, Georg Altmannsberger, Philipp Julius Wurm
In den folgenden Jahren stand das Rad der Vereinsgeschichte natürlich auch nicht still. Auch in dieser Zeit hat sich "ein steter Wechsel zwischen Höhen und Tiefen" vollzogen. Jedoch, eine Chronik sollte mit dem Anfang beginnen.
Der Name "Sängervereinigung Germania-Frohsinn 1871/1903" verdeutlicht, daß es zu einem Zusammenschluß zweier Gesangvereine kam, und zwar im Jahre 1920. Zum einen war dies die "Germania" von 1871, der Bruderverein "Frohsinn" war 1903 gegründet worden.
In der neuen Vereinssatzung wurde damals festgelegt, daß das Gründungsjahr des älteren Vereins(1871) maßgebend für alle folgenden Jubiläen sei. Mit in die "Gründungszeit" fiel der Saalbau des "Neuen Löwen", bei dem die Mitglieder durch großen persönlichen Einsatz mithalfen, ihr langjähriges Vereinsdomizil aufzubauen (1923-1967). "Zielstrebig und eifrig", so in der Festschrift von 1971 zu lesen, "bemühte man sich unter mehrfachem Chorleiterwechsel um den Männergesangverein". In dieser sehr bewegten "Sturm- und Drangzeit" bezeichnend für den Elan der Mitglieder, führte man schon 1924 auf dem Gelände des "Neuen Löwen" einen ersten Gesangwettstreit durch.
Die Zeit, in der nur ausgesuchte, elitäre Gruppen und Institutionen genehm waren, bedeutete für viele Vereine fast das Aus. 1945 mußte man nach schmerzlichen Verlusten praktisch von vorne anfangen. Im Gegensatz zu den Sportvereinen, die durch die damalige amerikanische Militärregierung zu Sportgemeinschaften zusammengeschlossen wurden, gelang es den Dietzenbacher Gesangvereinen selbständig zu bleiben. Am 26.09.1946 konnte Germania- Frohsinn als erster Verein in Dietzenbach, mit Genehmigung der Militärregierung, mit den Chorproben beginnen. In dieser ersten Chorprobe stellte sich ein "junger, dynamischer und auf moderne Chorliteratur ausgebildeter Dirigent vor, Herr Christian Manus" (Festbuch 1971). Er war nicht nur jung und dynamisch, sondern auch äußerst erfolgreich, sein Name steht praktisch für die vielen Erfolge, zu denen er den Verein in den 34 Jahren seiner Tätigkeit führte (1946-1980).
Vereinsmitglieder im Jahre 1953
Vereinsmitglieder im Jahre 1953
Damals bahnbrechend, nicht überall und von jedem akzeptiert, erarbeitete er mit dem Chor herausragende Werke der damals und auch heute noch modernen Chormusik. Komponisten wie Stürmer, Haas, Hindemith, Weber, Lissmann, Distler, Cossetto gehörten zum Repertoire, aber auch alte Meister wie Palestrina und Ingenieri wurden nicht vernachlässigt.
Die Ausrichtung einer Armin-Knab-Gedächtnisfeier, verschiedene Auftritte im Rundfunk, Teilnahme am Frankfurter Bundesgesangsfest (1949), herausragende Leistung auf der Nürnberger Sängerwoche sind Meilensteine auf dem Weg in die Spitze der Männerchöre weit über Hessen hinaus.
Im Jahre 1980 endete die so erfolgreiche Zeit des Christian Manus. Mit dem Nachfolger Dr. Wolfgang Meister gelang dem Verein ein Glücksgriff, konnte doch dieser das Leistungsniveau des Chores lückenlos halten. Die Bereitschaft der Sänger, auch unter neuer Stabführung interessante musikalische Aufgaben in den Vordergrund zu stellen, führte den Chor alleine im Jahr 1983 zu den Wettstreiten in Partenheim und Zellhausen, zu einem Kritiksingen in Bad Soden und zu einem Kreiswertungssingen in Froschhausen. Der Erfolg im Wertungssingen berechtigte zur Teilnahme am Bundesleistungssingen 1984 in Bensheim. Das Schlußkonzert des Hessischen Sängerbundes in der Jahrhunderthalle in Höchst 1985 war der ideelle Lohn aus diesen Qualifikationen.
Mit den von der Stadt Dietzenbach initiierten Rathauskonzerten 1981, 1984 und 1987 stellte man das breitgestreute Repertoire des Chores der Dietzenbacher Bevölkerung vor. Auslandsfahrten, lange etwas stiefmütterlich behandelt, fanden große Zustimmung nicht nur bei aktiven Sängern, sondern auch bei nicht wenigen "Frohsinn-Fans".
In dieser Chronik sollte auch noch erwähnt werden, daß 1984, nur acht Jahre nach dem Umzug auf den Wingertsberg, erneut die Notenkoffer gepackt wurden. Ziel war das umgebaute, den musiktreibenden Vereinen zur Verfügung gestellte Gasthaus "Zur Linde". Hier finden seitdem die regelmäßigen Montags-Chorproben statt.
Gesellige Veranstaltungen wie Kappenabende, Frühschoppen, Trinkbornfest, jährliche große und kleine Wanderungen, Vereinsbälle und Ausflüge tragen dazu bei, das Vereinsleben aufzulockern, damit sich auch diejenigen Sänger wohlfühlen, die nicht alleine die wunderbare, große Aufgabe, Musik zu machen und erleben, in ihrem Leben an exponierter Stelle sehen.
So entstand aus diesen geselligen Veranstaltungen der "Schwalbenchor", ein Zusammenschluss gleichgesinnter Frauen. Im April 1997 wurde dann offiziell der Frauenchor der Sängervereinigung Germania-Frohsinn gegründet. Der Chor hatte zu Beginn 11 aktive Sängerinnen und probte unter der Leitung des Männerchor-Vizedirigenten Rolf Vogt. Von Mai 1998 bis Mai 2005 übernahm Dirigentin Andrea Hermes-Neumann den Chor. Anschließend dirigierte Dr. Meister auch die Sängerinnen und übergab beide Chöre dann im Juni 2008 an Christian Hauck der seit dieser Zeit ebenfalls beide Chöre dirigiert.
Mit der Gründung des Kinderchores im September 2003 betrat die Sängervereinigung Germania-Frohsinn sängerisches Neuland. Schnell wurde klar, dass man die Kinder in verschiedene Altergruppen einteilen muss. So entstanden drei Chöre unter der Leitung von Gundi Berck. Trotz mehrerer Versuch weitere Kinder zu gewinnen musste dieser Versuch für Kinderchöre 2008 eingestellt werden. Nur das Vokalensemble „Sound of Young Voices“, das neben Gospels, Spirituals und Popsongs auch Musicalliteratur „a capella“ singt besteht heute noch unter dem Namen „Catchy Tunes“.
Vocalensemble „Catchy Tunes“
Vokalensemble

Aus dem Projektchor des Jahres 2007 entstand im Frühjahr 2008 der Pop und Jazzchor unter der Leitung von Gundi Berck mit knapp zwanzig Sänger und Sängerinnen und ist damit der erste ständige gemischte Chor in der Vereinsgeschichte. Ein erster Auftritt fand im Februar 2009 beim "Horscht emol" statt. Nach dem Tod von Gundi Berck übernahm Rainer Fenchel die Chorleitung. Seit Oktober 2017 wird das Ensemble von Stephan Stehl geleitet.
„JoyfulVoices“ (Jubiläumskonzert am 06.05.2012)
JoyfulVoices

Nachdem der Vorstand gezwungen war im September 2018 den Dirigenten Christian Hauck aus mangeldem Nachwuchs und finanziellen Gründen zu entlassen und die Chorproben nur noch 14 tägig unter der Leitung des Vizedirigent Erwin Haller weiter geführt wurden entschloss sich der Chor im Dezember nach 147 Jahren zur Einstellung der Singstunde und des regelmäßigen Chorbetriebes.
Die Zukunft des Vereins liegt jetzt in den beiden Ensembles Catchy Tunes und JoyfulVoices.
Catch Tunes JoyfulVoices